Göttliche Vermehrung


Wie einige vielleicht wissen, bin ich momentan Hartz IV Empfänger. Eine Situation, die an sich nicht einfach ist, aber wenn man für Jesus unterwegs ist, um einiges herausfordernder – zumal wenn es noch entfernte Nationen in Asien sind. Auch wenn es nicht angenehm ist, weiß ich mich doch getragen von Gott. Er ist mein Versorger, kein unkündbarer Job, das Arbeitsamt und geneigte Spender! Mir geht es eigentlich ziemlich gut. Weit entfernt von dem, wenn ich mir die Reaktionen von Leuten anschaue, die innerlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn sie es hören.

Für den der auf Sicherheit bedacht ist, natürlich eine schier unerträgliche Situation. Es ist natürlich cool zu wissen, was da regelmäßig an Geld da ist, dass man planen kann… Aber es ist schon auch eine sehr coole Erfahrung Gottes Wunder zu sehen: Leute laden einen zum Essen ein, schicken einem überdimensionierte Carepakete zu und zeigen sonst auch ihre Zuwendung!

Es hat mich sehr berührt, dass Leute spontan gesagt haben, dass sie mich gerne finanziell unterstützen würden, dass sie aber nicht können, weil sie selber grade nichts haben. Das hat mich nochmal auf den Gedanken gebracht über Finanzen und Gottes Möglichkeiten nach zu denken.
Wir denken oft, was kann ich schon bewirken? Was kann ich mit meiner kleinen Kraft schaffen Angesicht der Ohnmacht gegenüber dem Übermaß an Leid und Elend in dieser Welt? Was bezweckt meine kleine Spende?

Notwendigkeit von Geldsorgen?
Nun habe ich ja schon öfter Situationen erlebt, dass ich Zeiten in meinem Leben hatte, wo Finanzen nicht so in Fülle da waren. Ich hatte ne Zeit, in der ich selbständig war, weil ich dachte, dass Gott mich da gerufen hat (vom Typ her wäre es nicht mein Ding gewesen). Ich erinnere mich an eine Gebetszeit, wo ich meine Nöte vor Gott gebracht habe. Ich dachte darüber nach, dass ich ja jetzt auch nicht so die Möglichkeit hatte, einen großen Zehnten abzudrücken, große Spenden weiter zu geben (ich habe trotzdem an Leute weiter gegeben, denen es grade schlechter als mir ging). Ich beschwerte mich bei Gott und schrie: „Du bist Schuld daran, dass ich mir jetzt Sorgen über Geld machen muss…!“ Da unterbrach Jesus mich sehr liebevoll: „Wer hat dir gesagt, dass du dir Sorgen um dein Geld machen musst. Du musst dir keine Sorgen machen!

Die Relativität meiner Spendenmöglichkeiten
Jahre später war ich bei der Post. Dort hatte ich zwar regelmäßig Geld. Aber es war nicht so viel. Es reichte zwar, dass ich mir regelmäßig coole Dinge leisten konnte (Essen gehen, DVDs, Kino). Aber ich konnte immer noch nicht große Spenden weitergeben. Ich war grade beim Austragen meiner Post, als ich mich wieder mal bei Gott beschwerte, dass er Schuld daran wäre, dass ich nicht soviel geben konnte und damit mehr Leute hätte segnen können. Mir war bewusst, dass viele Dinge im Reich Gottes, sehr eng mit Finanzen zu tun haben, einige Projekte nicht möglich sind, weil die Ressourcen fehlen. Da wurde mir klar, dass es nicht an meinen paar Kröten liegt, ob Leute oder Projekte finanziell gesegnet sind. Es ist letztendlich immer Gottes Zutun, Sein Eingreifen, dass Dinge passieren. Und die richtig coolen Projekte können davon erzählen, wie sie erst durch große Wunder entstanden sind!

Fünf Brote und zwei Fische
Es gibt dieses wunderbare Buch von Adrian Plass „Das Wiedersehen“ (Seite 90). Es beschreibt die Geschichte eines großen Evangelisten, der in ein Loch fällt als seine geliebte Frau aus seinem Leben gerissen wird. Auf einem Nachtreffen seines Jugendkreises erzählt er jemanden, wie Gott mit ihm über seinen Dienst sprach: Die Stimme in seinem Kopf fragte ihn, was der Junge gebracht hat, als die 5.000 gespeist werden sollten. Es war nicht mehr als ein Mittagessen. Es reichte hinten und vorne nicht, um die Menge zu versorgen. Gott musste ein Wunder vollbringen. Als er angefangen hatte war es fast nichts. Alles was er zu bieten hatte waren diese 5 Brote und 2 Fische. Und später hätte auch ein Lkw voll nicht ausgereicht, Gott hätte immer noch das Wunder vollbringen müssen. Mehr als das was wir haben will Gott gar nicht, dass wir geben. Aber dass wir es geben, will er.

Worauf es ankommt
Es kommt also gar nicht darauf an, was man rein faktisch mit dem ausrichten kann, was wir haben. Insofern ist es egal, ob wir 50 Cent, 10 € oder 1.000,- € geben können, ob eine halbe Stunde pro Woche oder 30, ob wir tolle Gebete formulieren können oder eher nur zittrige, ob wir das Beten dauernd vergessen oder 4 Stunden jeden Tag beten. Ob wir zehn Ehrenämter haben, einen regelmäßigen Spenderkreis oder ob wir gar nicht wissen, was wir ins Reich Gottes einbringen können und momentan scheinbar gar nichts machen. Es kommt auf unser Herz an, auf unsere Bereitschaft zu geben und zu gehen. Mehr braucht es nicht… aber auch nicht weniger. Und wenn wir losgehen, wird Jesus uns schon führen. Wir werden noch erstaunt sein 😉

It’s dangerous business going out your door. You step onto the road and if you don’t keep your feet there’s no knowing where you might be swept off to…“ Bilbo Baggins

Ein Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

 

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.