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Gelungene Adaption des kleinen Nick


Ich hatte sehr große Erwartungen als ich nun endlich die Verfilmung eines meiner Lieblingsbücher im Kino sehen konnte. Wie würden sie die Geschichten mit ihrem doch ganz eigenem Charme der Erzählung umsetzen, würde man irgendetwas der superben Illustrationen Sempé’s in der Realverfilmung wiedererkennen?

Und ich muss sagen, ich bin echt begeistert! Im Vorspann werden die Zeichnungen auf sehr liebevolle Weise integriert, auch wenn ich die mir bekannten Geschichten nur ansatzweise im Film wiederfinden konnte, ist die Umsetzung der Vorlage meiner Meinung nach wirklich sehr gelungen.

Das fängt schon mit dem ganzen Ambiente in der Zeit der 50er/60er Jahre an. Alles ist im Stil dieser Zeit gehalten: Die Mode, die Autos, die Einrichtung der Häuser, die Sprache. Wirklich sehr angenehm und macht sehr viel vom Charme des Films aus.

Die Charakterisierung der einzelnen Jungs ist wirklich hervorragend gelungen und zieht sich durch den ganzen Film. Da ist Adalbert, der Klassenbeste, aber schmächtiges Kerlchen mit Brille, das man nicht schlagen darf (als er ein einziges Mal seine Brille abnehmen muss, weil sie sich einer Schuluntersuchung unterziehen müssen, fängt er aus heiterem Himmel eine Ohrfeige), da ist Nicks bester Freund, der dicke Otto, der immer am essen ist (selbst als sie im Unterricht einen Apfel zeichnen sollen, ist der auf einmal verschwunden als der Direktor reinkommt).

Dann ist da Georg, der einen reichen Papa hat und von ihm die verrücktesten Kostüme geschenkt bekommt (köstlich die ganzen Gags rund um den Chauffeur!), Chlodwig, der kaum etwas peilt und nie etwas weiß (er geht sogar freiwillig in die Ecke, obwohl er gar nicht hingeschickt wurde (er bekam stehende Ovationen und stürmenden Applaus seiner Klassenkameraden als er wusste, dass die Seine der Fluß ist, der durch Paris fließt – Standard für französische Kinder, die deutschen Kinder im Publikum waren überfordert ;-)).
Und dann ist da natürlich auch der kleine Nick selber. Der lebt eigentlich glücklich und zufrieden. Bis auf einmal sein Klassenkamerad ein kleines Brüderchen bekommt und seine Eltern sich nicht mehr um diesen zu kümmern scheinen. Als Joachim dann sogar eine Weile in der Schule fehlt, sind sich die Freunde einig, dass die Eltern ihn im Wald ausgesetzt haben.

Auf einmal entdeckt Nick auch Verhaltensweisen bei seinen Eltern, die der Geburt des kleinen Brüderchens von Joachim vorausgegangen sind. Der Vater ist auf einmal ganz nett zu seiner Mutter, trägt den Müll freiwillig raus… Als die Eltern auch noch sagen, dass sie am Sonntag einen Waldspaziergang machen werden, ist für Nick der Fall klar. Die Freunde werden zusammengetrommelt und ein Geheimbund gegründet, um die drohende Aussetzung von Nick im Wald zu verhindern…

Der geheime Hausputz, der für Sympathien bei Nicks Eltern sorgen sollte, scheitert kläglich (es sieht hinterher eher wie ein Schlachtfeld aus). Also müssen andere Methoden her. Sie planen das Kind zu entführen (das wohl gemerkt noch nicht mal geboren wurde, geschweige denn unterwegs ist). Dazu wollen sie einen Gangster anheuern. Als sie den über einen Telefonzelle anrufen, landen sie allerdings in einer Kfz- Werkstatt ohne es zu wissen. Sie müssen für ihre Begriffe Unmegen von Geld und ein Auto aufbringen.

Sehr witzig, welche Ideen sie dazu haben und wie sie an das Geld herankommen. Köstlich die Hommage an Asterix und Piloté, die Zeitschrift in der der gallische Held grade zum ersten Mal veröffentlicht wurde (sie verkaufen auf wunderbare Weise allen Jungs der Gegend Zaubertrank…)

Der Film ist nur so gefüllt mit wunderbaren Gags, viel gäbe es noch zu erzählen, aber dann würde sich ja keiner den Film unbedarft anschauen können. Da ist der Hilfslehrer Hühnerbrüh, der Chef von Nicks Papa, der zum Essen eingeladen wurde und einfache Hausmannskost liebt (*gacker), natürlich die Mädchen und vieles mehr.

Wirklich gelungene Unterhaltung, nicht nur für Kinderm. Besonders empfehlenswert und sehr charmant! Reingehen!

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