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Buchkritik: Der Preis des Geldes


Wie bereits berichtet, habe ich ja vor einiger Zeit ein Buch über Finanzen und Arbeit geschenkt bekommen: Der Preis des Geldes von Thomas Guidici/ Wolfgang Simson. Ich habe es jetzt durchgelesen. Es war doch ganz anders als ich dachte. Anfänglich fand ich es ja ganz gut.

Die Autoren erklärten den Ursprung des deutschen Wortes Arbeit. Alle Worte alle aus dem Germanischen oder Altslawischen haben einen negativen Touch wie Sklave, Knecht, verwaist sein. So galt Arbeit in der Antike auch als negativ. Das war etwas, was eben die Sklaven tun. Wer es sich leitsten konnte, tat so etwas nicht. Erst durch die Industrialisierung würde die Arbeit durch die aufkommende Arbeiterbewegung heilig gesprochen. Auf einmal war es etwas Gutes, etwas Erstrebenswetes!

In unserm modernen Wirtschaftssystem gelte: Mehr ist immer besser. Mehr Geld, mehr Wohlstand, mehr Luxus. Allein an dem Anspruch kann man erkennen, dass dies ein Ziel ist, dass nie erfüllt werden könne. In unserer modernen Wohlstandsgesellschaft haben wir viele Bedürfnisse, die gestillt werden wollen. Dazu müssten wir aber auch viel arbeiten, um uns diesen Luxus leisten zu können. Dafür würden wir schon mal Kompromisse eingehen, und auch Arbeit tun, die uns eigentlich keinen Spaß macht, uns auf Bedingungen einlassen, die uns uns zuwider sind, nur um uns unsern Lebensstandard leisten zu können! So sind wir unfrei und eigentlich Sklaven.

In den Entwicklungländern, wo die Menschen sehr viel weniger haben, ist man froh wenn man die Grundbedürfnisse befriedigen kann und hat gar keine höheren Ansprüche. So ist man dort auch schneller zufrieden, würde eher Sachen tun, die einem Spaß machen… Alles sehr gute Beobachtungen.

Einige Sachen fand ich dann doch etwas schräg, ziemlich haltlos und nicht ausreichend begründed oder belegt: Sie waren der Meinung, dass es so etwas von Gott gar nicht geben würde wie Kingdom Companies (also christliche Firmen, die nach Reich Gottes Maßstäben arbeiten). Sie sind der Meinung, dass es hier drum ginge mit Gottes Hilfe genauso wie in der Welt immer mehr Geld zu verdienen. Als Begründung stellten sie die Frage, was es denn Gott bringen würde, wenn wir für ihn viel Geld verdienen würden. Ein Totschlagargument, wie ich finde. Denn was bringt es Gott prinzipiell, wenn wir für ihn etwas tun? Er kann ja alles selber besser tun. Aber Gott will uns eben gebrauchen und verwendet unsere Fähigkeiten für sein Reich.

Bei dem Seminar mit Earl Pitts im Oktober fand ich das grade sehr einleuchtend mit dem Kingdom Business. So würde meine Berugfung zur Selbständigkeit Sinn machen, eine Möglichkeit Finanzen für das Reich Gottes freizusetzten.

Weiter fand ich die Kritik an den Großkirchen sehr überzogen, v.a. an der katholischen Kirche, dass sie Reichtümer und Geld horten würden. Auch hier gab es Spekulationen, die für mich völlig aus der Luft gegriffen waren.

Wenn ich die Autoren richtig verstanden habe, vertraten sie die Meinung, wenn jemand Christ wird, dass Jesus ihn wortwörtlich aus dieser Welt herausruft, auch aus seinem säkulären Job. Gott würde nun sein neuer Arbeitgeber, so wie Jesus irgendwann nicht mehr Zimmermann war, sondern nur noch das Reich Gottes predigte. Die ersten Christen hatten Gütergemeinschaft, teilten alles. Sie wären nur damit beschäftigt, das Reich Gottes zu bauen. Sie würden durch die neuen Christen versorgt, die nun ihr Hab und Gut verkauft hätten und es der Gemeinschaft zur Verfügung gestellt hätten. So würde die Gemeinde ein starkes Wachstum gehabt haben und nie Not gelitten haben, weil ja dauernd von außen neue Leute gekommen wären, die Finanzen mitgebracht hätten.

Die Kirche wäre sehr dynamisch gewesen, weil sie keine teuren Gebäude gehabt hätte, auch keinen Klerus und sonstigen Sachen, die man erstmal hätte finanzieren müssen und was das Ganze sehr unflexibel gemacht hätte…

Einige Ansätze kann ich ja durchaus nachvollziehen. Aber das so als das Nonplusultra hinzustellen und zu sagen, dass es so gewesen wäre, ohne es wirklich biblisch zu belegen, finde ich sehr dürftig. Ich glaube tatsächlich, wenn Gott Leute in seinen Dienst beruft, sie also voll und ganz für ihn arbeiten sollen (ohne nebenher noch einen säkularen Job zu haben), dass Gott sie dann auch versorgt.

So wie ich die Autoren verstanden habe, würde das für jeden Christen gelten. Jeder könnte dann seinen natürlichen Gaben, die erlernten Fähigkeiten (also durch Ausbildung und Erfahrung im Beruf) und die geistlichen Gaben einbringen. Wie das aber konkret aussehen würde, haben sie nie genau erklärt. Es wurde für mich nicht richtig greifbar.

So konnte ich letztendlich wenig für mein Leben umsetzen. Ich glaube schon, dass Jesus mich in irgendeiner Weise in seinen Dienst gerufen hat. Von daher hat es mich ermutigt, daran festzuhalten dass Jesus mich auch versorgen wird, wenn ich mich in sein Reich investiere ohne dafür einen irdischen Arbeitgeber zu haben. Andrerseits sehe ich aber auch die Berufung in die Selbständigkeit (wo ich aber noch am Herausfinden bin, ob das wirklich so ist und wie das konkret aussehen soll). Ich denke schon, dass ich meine kreativen Fähigkeiten für Jesus einsetzen soll, um gegen Geld (Web)designs, Layouts, Flyer, Buchcover, Illustrationen, Animationen, Videos und ähnliches zu machen. Eben das eine und das andere. Hatte erhofft durch das Buch konkrete Anstöße und Hilfen zu bekommen, was so nicht geschehen ist.

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