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I, Robot und der Konzilprozeß



Ich habe mir neulich wieder einmal den genialen Film „I, Robot“ mit Will Smith angeschaut. Irgendwie hat er mich an den imho nicht enden wollenden Konzilprozess der Jesus Freaks erinnert…

Der Film spielt irgendwann in der Zukunft. Das ganze Leben ist von Robotern geprägt, die den Menschen dienen. Der Polizist Del Spooner (Will Smith) ist den Robotern gegenüber total skeptisch, weil er mit ihnen einmal eine negative Erfahrung gemacht hat.

Kurz bevor die neue Generation NS 5 von Robotern in fast alle Haushalte ausgeliefert werden soll, findet man den Erfinder Dr. Alfred Lenning tot auf dem Boden der Lobby seiner Firma U.S. Robotics. Alle gehen von Selbstmord aus, nur Spooner ist davon überzeugt, dass ihn der Roboter Sonny, der Prototyp der neuen Robotergeneration, umgebracht hat.
Er wird in seiner Meinung dadurch bestätigt, dass Sonny das einzige Wesen im Zimmer des Erfinders war und nach seiner Entdeckung durch Spooner flüchtig ist.

Spooner will den mysteriösen Tod möglichst schnell aufklären. Denn sollte sich herausstellen, dass Sonny tatsächlich der Mörder ist, wäre die neue Robotergeneration höchst gefährlich für die Menschheit und dürfte auf keinen Fall ausgeliefert werden. Alle anderen sind aber der Meinung, dass die Roboter harmlos sind.

Zusammen mit der hübschen Susan Calvin, einer Mitarbeiterin von U.S. Robotics, macht Spooner sich auf die Suche nach nach dem Flüchtigen. Sie kommen in eine Halle, in der die fertigen 1000 NS 5s bereit zur Auslieferung stehen. Der Computer zeigt 1.001 Einheiten an, Sonny muss sich also unter ihnen befinden.

Da die Roboter alle gleich ausschauen, diskutiert Spooner nun mit seiner Betreuerin, was denn eine geeignete Methode wäre, um das gesuchte Exemplar zu finden. Sie schlägt vor, alle 1.001 Maschinen zu befragen und im Vergleich der Ergebnisse Anomalien festzustellen und damit Sonny eindeutig zu lokalisieren. Ohne mit der Wimper zu zucken, erklärt sie dass das wohl 3 Wochen dauern würde.

Spooner, dem die Zeit davonläuft, weil er eine Katastrophe befürchtet, wenn diese Roboter auf die Menschheit losgelassen werden, greift zu seiner eigenen Methode und hält den Robotern die Pistole an den Kopf. Sonny würde darauf reagieren und sich dadurch zu erkennen geben…

Warum erzähle ich das? Ich fand, dass diese Szenerie sehr gut wiedergibt wie sich für mich der Konzilprozess gestaltet. Während ein gesundes und starkes Leitungsteam klare Vorgaben machen könnte „Wir machen jetzt das, wir gehen jetzt dahin, das ist jetzt angesagt…“, scheint der Konzilprozeß nicht enden zu wollen.

Nun hat es ja schon zu lange gedauert, bis dieses Konzil endlich stattgefunden hat (und um es klar zu sagen: Ich fand es sehr wichtig, dass es ein Konzil gegeben hat. Nur wie es umgesetzt und fortgeführt wurde, fand ich nicht angemessen). Viele haben darauf hingehofft, gearbeitet, ihre Kräfte und Reserven daraufhin verzerrt, um endlich Klarheit zu haben: Klare Ergebnisse, klare Vorgaben wie es weitergeht. Und die Möglichkeit sich zu entscheiden: Bin ich noch dabei oder kann ich das Ganze nicht mehr mittragen und kehre der Bewegung den Rücken zu?

Doch dann hat das Konzil ein dickes Buch an Protokollen produziert, das das Umsetzungsteam in die Charta ummodeln sollte. Ich habe großen Respekt davor, was da im Team passiert ist und an Einheit gewachsen ist. Doch war nach deren getaner Arbeit immer noch kein Ende in Sicht. Ein Strukturteam wurde eingesetzt, das sich wiederum an ihre mühevolle Arbeit machte.

Nun wurde vor kurzem das Ganze auf einem großen Treffen vorgestellt und nun höre ich, dass es in Fragen der Leitung Umstimmigkeiten gab und es nun eine neue Arbeitsgruppe geben soll, die das wiederum ausarbeitet… Und ich frage mich, was dann danach eingeführt wird und wielange das noch weitergeht?

Irgendwie kommt es mir schon so vor, wie die gute Frau aus „I, Robot“, für die es kein Problem ist einzelne Roboter 3 Wochen lang zu befragen, während Spooner die Zeit davon läuft.

Haben wir nichts anderes zu tun, als ewig zu diskutieren, jeden Einzelnen anzuhören, der meint was sagen zu müssen, das Ganze irgendwie zusammenzubringen und zu einem Ergebnis zu verwurschteln. Ich frage mich, was dabei rauskommen soll?

Es mag ja sein, dass wir Verletzungen haben und enttäuscht wurden. Aber ist es nicht einfach dran, sich heilen zu lassen, aufzustehen und es eben nochmal zu probieren und diesmal richtig. Und wenn wir wieder hinfallen, nochmal aufzustehen?

Es ist solange her, dass ich bei den Jesus Freaks wirklich Vision gesehen habe, wirkliches Feuer. Einer steht vorne und schwärmt davon vor, was gehen kann, was Jesus gezeigt hat wie’s weitergeht. Und die andern bekommen leuchtende Augen und schreien: „YESSS! So machen wir’s!“

Die Bibel sagt: „Mein Volk kommt um aus Mangel an Erkenntnis“ (Hosea 4,6) und „Wo keine Offenbarung ist, wird das Volk wild und wüst“ (Sprüche 29,18). Wenn niemand von Gott hört, wo’s langgeht, was angesagt ist, wenn keine Vision da ist, tritt Stillstand ein, die Schafe treten nur noch auf der Stelle, es gibt kein frisches Gras mehr. Geistlich gesehen keine frischen Impulse, keine klaren Ansagen, keine Prespektive…

Entweder drehen wir uns nur noch um uns selber oder die Leute laufen uns weg. Und das befürchte ich, dass genau das bei den Jesus Freaks grade passiert. Da draußen geht eine Welt vor die Hunde, wir haben einen fetten Auftrag. Und stattdessen sind wir dabei alles durch Diskussionen breitzutreten und dabei aber nicht vorwärts zu kommen…

0 Kommentare

  1. Für mich geht es bei dem Konzilprozeß nicht um diskutieren (Meinungen prallen aufeinander. Einer hat recht – der andere nicht), sondern un die Suche nach ECHTER Einheit in Vielfalt (wie beim puzzeln, alle bringen ihr(e) Teil(e) und daraus entsteht ein größeres Bild). Das hat nichts mit Politik zu tun.
    Ich muß gerade daran denken wie wir als Menschen sehen. Ein Auge hat einen bestimmten Sichtfeld den es einsehen kann. Mit zwei Augen sieht man wesentlich mehr, der Sichtfeld erweitert sich. Aber es passier noch was viel krasseres. Es kommt nämlich eine dritte Dimension dazu. Ein einzelnes Auge kann eigentlich nur 2 Dimensional sehen. Nur zwei Augen in dem richtigen Abstand ermöglichen ein 3 Dimensionales Bild.
    Ich verstehe den Stillstand nicht. Was ihr braucht ist doch Vision für eure Gemeinde und Stadt. Da seit ihr von Jesus gesetzt. Aber diese Vision bekommt ihr von Jesus und nicht von einem neuen Jesus Freaks Ältesten. Bitte hängt euch an Jesus. Tauscht euch in der Region miteinander aus was Jesus über eure Städte sagt. Tauscht euch auf deutlandweiten Treffen aus was Jesus euch sagt und bringt eure Puzzleteile zusammen.
    Was den Stillstand bringt ist denk ich das abwarten, mit der Frage: „Ist das noch meine Bewegung oder nicht?“. Aber ist diese Frage so wichtig?
    Ändert das was an Jesu Vision für eure Stadt? Nein!
    Ändert das was daran, dass ihr in eure Stadt gesetzt seit? Nein!
    Ändert das die Menschen in eurer Stadt und deren Nöte? Nein!
    Wenn dieses Umdenken nicht anfängt wird das Deutlandtreffen wie wir es zur Zeit denken zu einem Organisationtreffen verkommen. Aber das liegt nicht an Mirko, dem Strukturteam oder sonst wem, sondern an uns allen.

  2. Was meine Stadt und die Region betrifft, habe ich keine Bedenken, das entwickelt sich gut.

    Wenn ich JFI anschaue (inzwischen heißt es ja nur noch JFD), da bekomme ich das Grausen.

    Wenn ich nur ne Vision für meine Stadt oder Region habe, mag das ja noch gehen. Aber meine Vision geht drüber hinaus…

    Wenn wir als Bewegung vorwärts gehen wollen, wenn wir da Profil und Feuer haben wollen, dann braucht es etwas schlagkräftiges, was darüber hinaus geht.

    Es ist ja schön und gut, Blickweisen und Denkweisen anderer kennenzulernen. Aber wenn es so dauert wie bei den bisherigen Treffen bei denen ich dabei war (und so ist, was ich von den andern gehört und gelesen habe), dann ist es echt zermürbend.

    Vielleicht haben ja manche „3 Wochen“ Zeit, um in dem Bild von „I, Robot“ zu bleiben… Also ich weiß nicht.

    Und wenn dann noch ungezügelt seelische Kräfte hochkommen. :O

  3. Magst du mehr von deiner Vision erzählen? Muß ja nicht hier am Blog sein. Du kannst mir auch eine Mail schreiben, wenn dir das lieber ist.
    Ich hab von deinem Besuch bei der 70 Jahre Reichskristallnachts Veranstaltungen gelesen. Gibt’s da Verbindugen?

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