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Blankets/ C. Thompson – Bewegendes Comic


Nachdem jetzt endlich etwas flüssiger bin, konnte ich mir endlich auch mal ein paar Sachen leisten. Und so konnte ich mir endlich „Blankets“ von Craig Thompson zulegen. Dieser Comic wurde vor Jahren schon in der dran vorgestellt und ich wollte diesen Band unbedingt haben. Comic ist eigentlich nicht der richtige Begriff, denn diese Graphic Novel ist richtig dick, fast so wie ein Roman.

Und so erzählt Craig in bewegenden durchgängig Schwarz-Weiß Bildern sehr ehrlich, aber auch schonungslos die Geschichte seiner Kindheit. Aufhänger ist seine erste große Liebe, die er in einem christlichen Ferienlager kennengelernt hat. Er kann sie für zwei Wochen am andern Ende der USA in einer total verschneiten Gegend besuchen. Zwischendrin eingestreut sind immer wieder Flashbacks seiner Kindheit, oder Traumsequenzen, die Realität vermischt sich mit Fantasie, Sachen die er in der Bibel liest, illustriert er auf wunderbare Weise und verknüpft diese mit Erlebnissen, die er grade im Alltag hat.

Nicht nur dass die Bilder wunderbar und gewaltig sind, Craig versteht es ganz wunderbar eine fesselnde Geschichte zu erzählen, die einen bis zum letzten Moment in den Bann, er versteht es Gefühle in Bilder umzusetzen und plastisch zu machen.

Die Geschichte ist sehr romantisch, verträumt bis hin zu tragisch…

Craig ist in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen, musste lange Jahre das Bett mit seinem kleinen Bruder teilen (und das in den 90ern!), als er seine Liebschaft besucht, bricht grade die Familie auseinander, die christlichen Eltern stehen kurz vor der Scheidung, die Beziehung die Craig zu den adoptierten behinderten Kindern aufbaut ist sehr berührend.

Da ich selbst Zeichner bin und auch christlich aufgewachsen bin, spricht mich die Geschichte natürlich umso mehr an. Er fragt sich, ob er nicht mit seiner Kunst christliche Comics machen könnte, überlegt ob er Kunst studieren soll. Sein Pastor legt ihm nahe, ob er nicht ein geistliches Amt anstreben wolle. Anfangs war es nur eine Vorschlag, wird im Laufe des Buches aber immer nötigenender. Er warnt ihn inständig davor, Kunst zu studieren, da er da auch nackte Frauen zeichen müsse, was unweigerlich zur Homosexualität und dann wohl zum Abfall des Glaubens führen würde.

Das bewegt mich sehr, da ich selber sehr gut das allzu Menschliche auch aus den Gemeinden hierzulande kenne, sogar bei den Freaks. Es geht nicht darum auf die komischen konservativen Gemeinden in Amerika zu zeigen, sondern sich an die eigene Nase zu fassen. So oft ist unser frommes Gehabe nur fromm getarnte Ängste und Unsicherheiten…

Gegen Ende des Buches muss Craig sagen, dass er nicht mehr glauben kann. Er bringt es aber nicht übers Herz, es seinen Eltern zu sagen. Als er Weihnachten zu Hause ist, sagen sie ihm, wie froh sie sind, dass er an Jesus glaube. Es macht sie aber überhaupt nicht stutzig, dass er nach 7 Jahren weg von zu Hause immer noch keine Gemeinde gefunden hat…

Diese Geschichte hat mich total bewegt, geniale Bilder, gekonnt eingefangene Stimmungen, aber auch eine sehr bewegende Story, nicht zuletzt wegen der christlichen Bezüge und das was es in mir anstößt, wie wir Leute im Glauben begleiten können bzw. ihnen helfen können an Jesus festzuhalten oder ihn gar zu finden…

Hier ein kleiner Ausschnitt (Englisch)

Und als Schmankerl ein paar
persönliche Links zu
Craig Thompson:
Blog
Website

Und hier könnt ihr das Buch bestellen:

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