Trotz Krankheit überaus cooles Freakstock 2013
Mein Freakstockbericht wird dieses Jahr etwas kürzer als sonst ausfallen, da ich die meiste Zeit des Festival krank oder die Sonne so krass heiß war, dass ich nichts machen konnte. Trotz allem war es doch ein sehr cooles Event für mich.
Ich hatte im Vorfeld schon den Eindruck, diesmal keine Workshops anbieten zu sollen. Die letzten Jahre hatte ich einfach viel zu viel auf dem Freakstock gemacht, so war es einfach mal gut einen Schritt zurück zu treten. Ich hatte eh den Eindruck, dass Jesus wollte, dass ich meine Bestätigung und Anerkennung von ihm hole und nicht von tollen Workshops, die ich gebe, und tollen Eindrücken und Gebeten, die ich für die Leute habe. Das ist mir echt schwer gefallen, weil ich einerseits das Jahr über eigentlich keine Gelegenheit habe Workshops zu geben und so intensiv für Leute zu beten. Und auch wenn ich zu Gott gehe, um mich von Ihm füllen und berühren zu lassen, kommt meistens nichts bei rum. So empfand ich das nicht als so rosige Aussichten…
Dienstag Abend bevor es losging, bekam ich dann noch einen ordentlichen Schnupfen, der sich dann am nächsten Tag als heftig Erkältung mit Fieber, Gliederschmerzen mit allem drum und dran entpuppte. So verpasste ich den Eröffnungsgodi und das erste Hauptseminar. Bei den Teamtreffen des Gebetsteams war ich dann jeweils noch dabei.
Gesundheit und Werkgerechtigkeit?
Als ich meinte, dass es mir gesundheitlich besser ging und ich nun endlich auch für die Leute wieder beten könnte, machte mir die Hitze einen Strich durch die Rechnung. Bei mir geht das ja sehr schnell, dass es mir zu schaffen macht, wenn es heiß wird. Aber diese Hitze hat ja dann noch alles getoppt. Abends wenn es kühler ist, bin ich dann aber voll am Start, dachte ich – und dann war die Stimme sehr kratzig, so dass ich kaum reden konnte… Insgesamt hatte ich dann Samstagabend und Sonntag beim Abschlussgottesdienst für einige Leute gebetet, was sehr cool war. Aber im Vergleich zu den Vorjahren war das nichts. Es war schwer sich nicht wertlos zu fühlen, wenn man nichts leisten kann, wo man doch Mitarbeiteressen bekommt und eigentlich nichts dafür geleistet hat. Das es doch okay war und dass ich einfach mal sein durfte, war ne schwere Lektion. Aber auch mal schön!
Workshop „Prophetie für Kinder“
Im letzten Jahr hatte ich ja zusammen mit Alex B. den ersten Workshop für Kinder auf dem Stock angeboten. Dieses Jahr sollte es eine Fortsetzung geben. Und da Alex es anbot, hatte ich auch den Eindruck, dass es gut wäre, dass sie den ganz selbständig halten würde. Trotzdem wollte ich es mir nicht nehmen lassen, im Hintergrund mit dabei zu sein und ihr Rückendeckung zu geben. Wie gut dass ich aktiv nichts machen musste, weil es mir da gesundheitlich gar nicht gut ging. Aber es war so cool dabei zu sein und zu sehen, wie die Kids von Gott berührt und gebraucht wurden. Eine Familie war extra früher zum Festival gefahren, um an diesem Workshop teilnehmen zu können. Sie kamen kurz davor an und hatten noch nicht mal ausgepackt. Und so saß dann die ganze Familie mit Vater, Mutter und 4 Kindern da.
Vor allem die Frage, die sie Jesus stellen durften, berührte die Kids sehr: „Welches Tier bin ich für dich?“ Zunächst zögerlich, dann immer mehr erzählten sie was sie bekommen hatten. Als dann die erfahreren Erwachsenen ihre Auslegungen und Kommentare abgaben, merkte man an den Tränen in den Augen, wie gut die Bilder und Auslegungen passten. Am Ende verlief das Seminar ganz anders wie geplant, aber es war doch ein großer Segen.
Hauptseminare
Auch wenn es mir teilweise viel zu heiß während der Hauptseminare war, muss ich doch sagen dass ich beim Lobpreis immer sehr von Gott berührt wurde. Die Predigt am Freitag fand ich allerdings gewöhnungsbedürftig. Da hat ein halbblinder Theologieprofessor über die Heilung der blutflüssigen Frau und die Auferweckung der Tochter des Jairus gepredigt. Es ist zwar schön, wenn man als Theologe alle Hintergründe der altgriechischen Originalwörter kennt. Aber diese Predigt hat ganz deutlich belegt, dass man als Theologe nicht davor gefeit ist, Erfahrungstheologie zu predigen und genauso Sachen in die Texte hineininterpretieren. Schade dass er so gegen Wunder gewettert hat und dass Jesus kraftlos war. Ich fand es allerdings sehr toll, was er über die Hintergründe der blutflüssigen Frau gesagt hat. Er hat einiges über ihr Leiden erzählt und dass sie eigentlich jeden „unrein“ gemacht hat, der in ihre Nähe gekommen ist. Nicht nur Jesus, den sie ja direkt berührt hat.
Es war eine Ehre am Samstag an dem Hauptseminar dabei zu sein, den die Teens zum ersten Mal für ihre Altersgruppe gemacht haben. Er war sehr kreativ und unterhaltsam (die Teens rocken einfach). Aber ich denke mal, dass da noch einiges mehr geht, dass das wirklich ein Godi für Teens wird. Es war sehr cool die Predigt von Martin Dreyerzu hören, der grade von seinem Einsatz in Wacken kam. Er hatte sich als Opa verkleidet – mit Krückstock, spießigem Hemd und Krawatte und Perücke. Es war cool für was ich für Leute hinterher beten konnte. Das hatte Gott teilweise sehr gut geführt.
Der Lobpreis am Sonntag hat mich sehr berührt, ich habe ihn musikalisch auch sehr genossen. Die Predigt von Ben war sehr inspirierend und leidenschaftlich. Es hat einfach Spaß gemacht, ihm zuzuhören und zuzuschauen. Es ging mal wieder um Heilung. Diesmal um die 4 Freunde, die ihren gelähmten Freund zu Jesus bringen und sich dabei von Hindernissen und widrigen Menschen nicht aufhalten lassen. An einigen Stellen war ich tief berührt. Vor allem da, wo Jesus die Freunde nicht zur Sau macht, dass sie sein Haus kaputt gemacht haben, sondern es sogar noch toll findet, dass sie so leidenschaftlich und zielgerichtet sind! Besonders krass war die Predigt im Zusammenhang, dass die JF Münster grade jemanden in der Gemeinde haben, der schwer krebskrank ist. Das abschließende Gebet nach der Predigt vor allem für Familien war sehr bewegend, einige Tränen der Rührung sind geflossen.
Nightpraise
Es hat mich sehr gefreut, dass ich auch etwas vom Nightpraise mitbekommen habe. Fast das komplette Set von fünf punkt null konnte ich mitbekommen und war tief bewegt von den neuen Liedern und sehr froh, dass ich die gleich als CD mitnehmen konnte. Den Lobpreis von Maskil konnte ich aus der Ferne im Gebetszelt mitbekommen, ich war einfach zu schlapp um zu stehen.
(Kein) Konzert
Normalerweise sehe ich auf dem Stock so ein bis zwei Konzerte, wenn es hochkommt, weil es mir einfach wichtiger ist, mit Leuten abzuhängen. Und das eine Konzert habe ich dann komplett verpasst, weil dauernd Leute auf dem Weg waren, mit denen ich kurz geschnackt habe… Ich kam dann in die Turbinenhalle als sie genau fertig waren und mir schon die Leute entgegen kamen.
Gespräche, viele Gespräche
Es ist schon witzig. Irgendwie hat es der Herr ja nicht zugelassen, dass ich in großem Maße für Leute beten und prophezeien konnte. Dafür hatte ich aber wie kaum auf einem Freakstock vorher total viele gute Gespräche. Teilweise mit Leuten, wo ich vorher nie auf die Idee gekommen wäre, dass ich mich mit denen länger unterhalten würde. Das war aber immer sehr cool. Teilweise sehr ermutigend, teilweise seelsorgerlich oder eben einfach nur nett. Auch dafür bin ich sehr dankbar. Ich hätte mich gerne noch mit einer handvoll mehr Leuten unterhalten, aber es war total cool mit den Leuten mit denen es geklappt hat. Wie meinte doch jemand, mit der ich dann doch nicht länger reden konnte: „Wenn es Gott will, dass wir reden werden wir uns über den Weg laufen, wenn es passt!“ Und so denke ich, dass ich einfach mit den Leuten abhängen konnte, wo es sein sollte.
Prophetiepooltreffen
Wir hatten auf dem Stock noch ein spontanes Treffen der Leute, die zukünftig den Prophetiepool leiten werden. Wir trafen uns in dem neuen Café Aurelienstraße, einer sehr chilligen Location ohne Lärm und Qualm. Besonders nett war, dass es Eiskaffee und Torte gab, war es doch mein Geburtstag. Es war total cool, dass wir so schnell die Punkte zusammen und geklärt hatten, die es zu besprechen gab, dass es echt erstaunlich war. Vielleicht geht ja mit diesem Team doch schneller was zusammen als ich ursprünglich befürchtet hatte.
Resümee
Insgesamt war es doch sehr cool auf dem Freakstock gewesen zu sein – trotz aller Krankheit, Hitze und sonstigen Unzulänglichkeiten. Das Essen war wieder mal spitze (an meinem Geburtstag gab es sogar einen extra kleinen Topf für mich ohne Paprikapulver gegen das ich allergisch bin). Es war total cool wieder im Gebetsteam dabei zu sein, auch wenn ich mich selber so wenig einbringen konnte. Wir hatten am Gebetszelt eine total intensive Session, wo wir uns für einen Durchbruch für den Heilungsdienst in Deutschland ausstreckten. Die Rückfahrt verlief stressfrei und ich wurde sogar fast bis zu Hause gefahren. Allerdings fing da schon die heftige Analtrombose sich auf unschöne Weise bemerkbar zu machen. Die zwei Tage nach Freakstock zahlen zu meinen schlimmsten in meinem bisherigen Leben. Die Schmerzen waren so höllisch, dass selbst Salbe und Schmerzmittel nicht Linderung verschafften. Ich konnte weder richtig sitzen noch liegen… Aber nun ist es überstanden…