„Asterix bei den Pikten“ – ganz passabler Neustart

Asterix bei den Pikten
Letzten Donnerstag ist nun endlich der neue Asterix erschienen. Genauer gesagt Band 35 „Asterix bei den Pikten“, diesmal von einem völlig neuen Autorengespann. Mit großer Erwartung wurde das neue Album erwartet, wurden die vergangenen Alben doch mit jedem neuen Band immer schlechter. Fragte man sich jedesmal neu, ob es noch schlechter werden konnte, so durfte man mit den neuen Machern eine Wende erwarten. Doch die Frage war, würden Autor Jean-Yves Ferri und Zeichner Didier Conrad. Der Erwarungsdruck war so hoch, dass der ursprünglich vorgestellte Zeichner Frédéric Mébarki doch das Handtuch warf (bzw. gefeuert wurde). Immerhin hatte Mébarki zuletzt lange mit dem Originalzeichner Albert Uderzo zusammengearbeitet.
FRANCE-LITERATURE-ASTERIX
Also, wie es nun das neue Heft? Es tut gut wieder mal mit Asterix in eine fremdes Land zu gehen, allerdings ist die Story eher passabel als pfiffig oder gar eine Offenbarung. Von der Story eher wie die mittelmäßigen letzten Hefte von Uderzo. Da hätte ich mir mehr erwartet, wenn man sich nun Zeit gelassen hat, einen Neustart zu wagen. Immerhin gab es ein paar gute Ideen. Die Piktogramme, die den Pikten zugeschrieben werden, die Anspielungen auf das Asylrecht (die Männer des gallischen Dorfes wollen dem Pikten solange Asyl gewähren bis ihre Frauen allzusehr von ihm schwärmen und sie Schottenkaros tragen sollen). Witzig auch der Pikte, der seine Sprache verloren hat und dann Sprachprobleme hat und immer wieder in Liedzeilen von Popsongs verfällt. Charmant auch die Hommage an das Ungeheuer von Loch Ness. Es ist schön, dass sie einige klassische Ideen aus vergangenen Alben aufgreifen. Insgesamt streiten sich Asterix und Obelix aber einfach zu viel. Außerdem scheinen die Frauen eine größere Rolle in den zukünftigen Heften zu spielen. Auf das typische Zitat von Obelix „Die spinnen die…“ wartet man allerdings vergeblich. Allerdings sagt nur einmal über die Pikten, deren Namen alle mit Mac beginnen: Die haben ne Macke!
Ein Panel aus dem deutschen Comic
Es gab viele schöne Ideen, letztendlich hätte es aber mehr sein können, der ursprüngliche Charme eines Asterix fehlt.

Asterix & Umpah-PahEs kann jedoch sein, dass einer der Gründe warum ich mir mit dem neuen Band schwertue, dass der Zeichenstil Conrads so gänzlich anders als ist der von Uderzo. Ist der Strich vom Originalzeichner filigran und detailreich, so ist der des Neuen eher schwerfällig und simpel. Ich kenne einige Hefte des Zeichners, den ich in den Marsupilamiheften liebe und schätze.

Aber für einen Asterix tue ich mir damit schwer. Der Strich ist einfach zu schwerfällig und stellenweise unübersichtlich. Schön ist auf jeden Fall die Hommage des Helden der Pikten Mac Aphon an Umpah-Pah, einem Indianer. Das war die erste Comicserie, die Goscinny und Uderzo zusammen kreierten.
Erste Seite (franz.)
Nun kenne ich bereits eine Comicserie, die mehrere Autorenwechsel hinter sich hat. Bei „Spirou & Fantasio“ ist das immer mal wieder super oder weniger gut gelungen. Hier hat man sich schon daran gewöhnt, dass es immer mal wieder neue Kreative hinter den Alben gab. Bei Asterix kennt man jedoch nur den einen Zeichner.

Ich denke, wir dürfen dem Autorengespann eine Chance geben, dass sie sich in den neue Materia hinein-, ihren eigenen Weg mit Asterix finden. Es bleibt ihnen zu wünschen, dass sie die Balance zwischen Altem und eigenen neuen Ideen finden.

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