Die Relativität des Geldes
Als ich neulich mal wieder mit dem Fahrrad unterwegs war und Briefe ausgeteilt habe, habe ich mal wieder über meine Beschäftigung nachgedacht. Es war schon ziemlich am Ende der Strecke, wo ich schon ziemlich erschöpft bin und die Schnauze voll habe.
Ich musste mal wieder dran denken, warum ich das eigentlich mache. Ich könnte andere Jobs machen, die mir mehr liegen, wo ich meine Gaben ausleben kann und vor allem – jetzt kommt’s – viel mehr Geld verdienen kann. Wieviel mehr Geld könnte ich spenden, Leute unterstützen.
Ich habe ja die Gabe des Gebens, bin also jemand, der gerne von seinem Geld andern etwas gibt, jemand der sehr spendefreudig ist. Daher war mir schon lange klar, dass ich aufgefordert bin, nicht nur zu geben, wenn ich meine genug zu haben, sondern auch aus meinem scheinbaren Mangel heraus (ja, ich liebe es zu sehen, wie Gott sich verherrlicht in meiner Schwachheit!)
Während ich also so darüber nachdenke, was ich alles so geben könnte, wenn ich mehr Geld hätte (und Gott indirekt vorhalte, dass ich diesen Job machen soll), wird mir auf einmal eine Sache klar. Für Gott ist es gar nicht wichtig, wieviel ich ihm geben, wieviel ich spenden kann. Mein Gedanke war ja, wenn ich jemandem nur einen kleinen Betrag geben kann, hat der ja eigentlich nichts davon, weil er damit ja nicht weit kommt.
Das tut mir in der Seele weh, wenn Missionare von wenig leben müssen, weil die Leute so auf ihren Kohlen hocken oder dass gewisse Projekte nicht wirklich durchgezogen werden können, weil die Finanzen fehlen. Oder es selbstverständlich ist, dass viele christliche Projekte ehrenamtlich laufen, obwohl die Beteiligten professionelle Arbeit machen. Aber das nur nebenbei…
Aber auf einmal wurde mir klar, dass Jesus das Scherflein der Witwe viel wertvoller war, als die Millionenspende der Prominenten. Was konnten die paar Cents der armen Frau schon ausrichten? Jesus würdigt sie, so dass nach 2000 Jahren immer noch von ihr gesprochen wird! Wow, was für eine Auswirkung.
Mir fällt es vielleicht schon schwer 30, – € jemandem extra zu überweisen, wo ich mir davon vielleicht lieber ne DVD gekauft hätte (und das schon selten genug). Aber Jesus kann das multiplizieren, indem er noch Tausenden anderen die gleiche Summe aufs Herz legt. Was die 1.000,- € bewirken, die jemand von seinem Überfluß abstaubt, um sein Gewissen zu beruhigen und bei der Steuererklärung besser dazustehen, steht mir nicht an.
Aber diese Erkenntnis hat echt meinen Horizont gesprengt. Es ist echt Gottes Sache, was er mit meiner Spende macht und wie er sie vermehrt. Viel wichtiger ist mein Herz und meine Einstellung dahinter (nebenbei ist mir aufgefallen, dass ich nur meine Sicherheit wollte und die Möglichkeit regelmäßiger Bücher, CDs und DVDs zu kaufen).
Es begeistert mich immer wieder, dass Jesus als er Steuern zahlen sollte, Petrus zum Angeln schickt, damit der einen Fisch fängt, der eine Münze im Maul hat (Matthäus 17,27). Gott kann also aus dem Nichts Finanzen organisieren, er braucht dazu noch nicht mal Spender!
Denn die Torheit Gottes ist weiser, als die Menschen sind, und die Schwachheit Gottes ist stärker, als die Menschen sind 1.Kor. 1,25
Hey Jocky, finde ich ja echt abgefahren, hab mich auch schon gewundert wieso du als Postbote arbeitest, nachdem du als Gestalter gearbeitet hast. Dachte aber du hattest einfach mehr Bock auf frische Luft und keine Lust auf die Leute in der Branche 🙂
Interessant zu hören, das Gott dass von dir möchte…
Schönes WE noch – Alex
Ja das ist so typisch, man könnte doch so viel geben. Wie ich das von mir kenne 🙁 . Aber wie bei allem was mit dem Papa im Himmel zu tun hat, geht es Ihm um die Beziehung zu mir. Wir gucken dann auf alle anderen und alles anderes als unseren Fokus auf Ihn zu bewahren.
Blessings, Tom
@Alex
Anfangs habe ich das nur gemacht, weil ich eine finanzielle Grundlage haben wollte, dann ist immer klarer geworden, dass Gott mich da haben will. Dass ich da solange bleiben soll, bis er was anderes sagt. Und das bei meinem Traumjob *augenroll
(siehe eine Reihe weiterer Blogeinträge unter "Post")
@Ösi
schön von dir zu hören. Danke für deinen Kommentar. Wir müssen uns unbedingt mal wieder sehn…