Die Bettler des Königs
Ich hatte vor Jahren eine Vision. Und irgendwie denke ich dauernd, dass ich sie hier weitergeben sollte. Ich bekam sie während einer Gebetszeit. Jemand hatte mir vorher erzählt, dass ihr Gott etliche Sachen geschenkt hat, von denen sie immer geträumt hatte. Ich war etwas neidisch und war am Beten…
In dieser Vision befand ich mich in den Hallen des Königs, die so voll der Herrlichkeit Gottes waren, dass sie in einem goldenen Licht erstrahlten. Bei jedem der durch diese Hallen gegangen wäre, hätte das Licht so abgefärbt, dass er von sich aus gestrahlt hätte, nicht nur bloß das Licht reflektiert hätte. Die Hallen des Königs waren gefühlt mit Tafeln, die zum Biegen gefüllt waren mit den köstlichsten Speisen und Getränken… Aber niemand war in diesen Hallen!
Dann wurde mein Blick gelenkt auf die großen zweiflügligen Eingangstore. Draußen war die tiefste, finsterste Dunkelheit. Etliche Meter von diesen Eingangstoren befanden sich einige große Mülltonnen, in denen eingie verwahrloste Bettler herumwühlten und nach etwas Eßbarem suchten. Rund um die Tonnen befanden sich ölige Wasserpfützen, aus denen sie tranken. Das Schlimme an der ganzen Szenerie war, dass die in Lumpen gehüllten und mit Eiter überzogenen Habenichtse nicht irgendwelche Strolche waren, nein, es waren die Kinder des Königs! Mehr noch, ich war einer von ihnen.
Sie wußten, dass sie eigentlich in die lichtdurchfluteten Hallen gehörten. Aber sie schafften einfach nicht die wenigen Meter dorthin zurückzulegen, weil sie so süchtig nach dem verwesten und stinkendem Müll waren, dass sie der Entzug und die Sucht wieder dorthin zurück zog noch bevor sie einige Schritte weggegangen waren. Das machte sie, machte mich ziemlich verzweifelt. Wie sollten sie je in die Hallen kommen, um sich in die heilenden Arme des Vaters zu werfen, wenn sie noch nicht mal einige wenige Schritte von dort weg auf die Reihe brachten?
Schließlich brach ich schluchzend zusammen und schlief wie ein völlig übermüdetes Kleinkind auf dem Boden ein. Endlich kam der Vater, hob mich auf und trug mich liebevoll auf seinen Armen zu den Hallen. Doch bevor es in die erleuchteten Festhallen ging, nahm der Vater mir meine Lumpen ab, setzte mich in die warme Badewanne, wusch mich, säuberte meine Wunden und heilte meine verfaulten Zähne, befreite mich von dem Eiter, zog mir frische Gewänder an. Dann durfte ich endlich in den lichtdurchfluteten Festsaal, um all die himmlischen Schätze und Reichtümer zu genießen, die mir schon lange zustanden…
Eigentlich liegt es mir fern, prophetische Worte noch zu kommentieren, die an sich klar sind und für sich sprechen. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass ich den Reiz des Bildes dadurch irgendwie kaputt mache und ich den Leuten die Möglichkeit nehme, selber Gott zu suchen, was es für sie bedeuten könnte. Da es aber scheinbar Leute gibt, die nicht so geübt in diesen Dingen sind und sich über etwas Hilfe freuen, möchte ich ein paar Worte dazu sagen:
Dadurch dass wir Christus in unser Leben aufgenommen haben, wurden wir zu Kindern Gottes. Damit steht uns das Erbe in vollem Umfang zur Verfügung. Laut Eph 2,16 sind wir sogar versetzt an himmlische Orte, d.h. dass wir schon jetzt „dort“ leben können, die Fähigkeit haben, dass was im Himmel Realität ist, hier auf die Erder herunterzuholen („wie im Himmel, so auf Erden“). Als Königskinder müssen wir nicht betteln, sondern wir können zum Vater gehen und er wird uns geben, einfach weil wir seine Kinder sind. Lukas 11,9-13
Weil wir aber aus diversen Gründen nicht glauben können, dass wir in Jesus alles haben und nicht vertrauen, dass seine Gnade genug ist, versuchen wir unsern Mangel und unsere Bedürfnisse an andern Orten zu befriedigen. Das macht uns oft abhängig und süchtig und hat verheerende Konsequenzen. Wir werden zu Betteln, haben eine Waisenmentalität. Wir versuchen aus eigener Kraft frei zu werden, meinen irgendwas leisten zu müssen, damit der Vater uns überhaupt annimmt oder uns helfen würde.
Erst wenn wir unser Scheitern eingestehen, dass wir es selbst einfach nicht hinbekommen, kann Gott endlich an uns ran. Das wunderbare ist, dass Er dann nicht mit Verdammnis und Anklage kommt, sondern dass er uns liebevoll dient, reinigt, säubert und heilt. Zumindest für mich bedeutete das Symbol der Badewanne für mich (wie ich schon in „Nicht wie bei Räubers„), dass ich mich taufen lassen sollte (witzigerweise wurde ich dann genau auch in einer Badewanne getauft), dass meine sog. Babytaufe eben nicht ausreichen würde.
Während dieser Gebetszeit hatte ich nebenbei die schwedische Band Jerusalem laufen. Als ich die Vision hatte, spielte grade das Lied Sodom. Darin geht es darum, dass unsere heutige Welt wie Sodom ist, dass wir viel gemeinsam haben. Am Schluß skandiert der Sänger „Sodom is Sweden, Sodom is Europe, Sodom is Germany…“ Aber es kommt auch klar zum Ausdruck, dass wir Jesus mitten in Sodom unter uns haben. Er hat die Kontrolle… Am Schluß des Liedes gibt es ein wunderschönes Gitarrensolo auf die Melodie von „O du fröhliche„…
„Welt ging verloren, Christ ward geboren. Freue, freue dich o Christenheit. Christ ist erschienen, uns zu versühnen…“ Wie wunderbar ist es, dass Jesus in diese Welt kam, uns zu versöhnen, uns da herauszureißen, wo wir uns selbst nicht rausholen können. Wie wunderbar ist es, dass er sich nicht angeekelt weggedreht hat, die Nase rümpft. Nein, Jesus kam/ kommt hinein in unsere Scheiße, unsern Dreck, unsere Süchte und Abhängigkeiten und holt uns raus. Glory to God!
Glory to God Jocky! Ich sitze gerade vor meinem Rechner, mein neues Tatoo schmerzt, der neue Wagen vor der Tür müßte mal gewaschen werden, und während ich deinen post gerde gelesen habe, hatte ich Tränen in den Augen. Nich wegen Tatoo oder diversen Tätikeiten, sondern wegen deinem Bericht Jocky. Hat mich gerade sehr berührt my friend.
Lieben Gruß in die Landes- hauptstadt – Freistaat Bayern!
dein Björne.
Wow, das finde ich ja geil, dass das solche Auswirkungen hat. Hätt ich nie gedacht. Danke Björn. Segen dir!
*Heul*
*Schluchz*
Das wär so schön…
Nach Hause kommen, endlich nach Hause kommen……
Endlich klar sehen.
Bei Jesus sein, für immer und ewig.
Warum sehen wir es nicht?
Warum ist der Müll so viel interessanter?
Ach Papa, heb mich endlich auf und helf mir ENDLICH zu glauben, dass es richtig ist!
Danke Jocky. Das ist echt ein krasse Geschichte..
Danke dir Jocky,
komme gerade von einem Seminar, mit Amanda Buys, in dem es darum geht, von unserer Waisenkindmentalität befreit zu werden. Und jetzt deine Zeilen. Wow!!!
Gott ist unser liebener Vater!
Sei voll gesegnet, die Elisa 😀
als ich deine vision vor jetzt bald einem monat gelesen habe, dachte ich nur. "ja, das ist eine schöne geschichte, aber was sagt mir das jetzt?" vor ein paar tagen ist sie mir wieder eingefallen und mir ist dabei aufgefallen, dass ich mich grade genau damit beschäftige und mich danach ausstrecke. bei storch hatte ich schonmal einen link zu der seite http://www.enterhisrest.org gesetzt, weil da auch dinge von wigglesworth und lake veröffentlicht sind. worum es dieser seite geht, ist genau das, wovon deine vision handelt. christen den weg in diese "herrlichkeitshallen" gottes zu weisen. hebräer 4 nennt das "in seine ruhe eingehen", hudson tailor hat den begriff vom "ausgetauschten leben" dafür benutzt, john wesley "vollkommene heiligung" und viele weitere aus dem 18. und 19. jahrhundert kannten dies aus ihrer eigenen erfahrung. dies einfach als hilfstellungen um unsere berufung und erwählung festzumachen (2. petrus 1,10).