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Wunderbare Alice




Gestern hatte ich endlich Gelegenheit die neueste Verfilmung von „Alice im Wunderland“ zu sehen. Ich war schon sehr gespannt, wie mir der Film gefallen würde, denn bisher gab es noch keinen einzigen Film von Tim Burton, der mir wirklich gefallen hätte. Wie ich an anderer Stelle schon gepostet habe, bin ich ja ein großer Fan des Buches und einiger Zeichtrickadaptionen.


Und ich muss schon sagen, dass ist der erste Burton, der mir wirklich gefällt. Wenn man eine werkgetreue Umsetzung der Bücher erwartet hat, wird man sicherlich enttäuscht. Burton hat eine komplett neue Geschichte erfunden, die von den Büchern inspiriert ist. Diese Story ist aber wirklich reizend, witzig und spannend.

Alice ist nun eine junge Frau, die in ihrer Kindheit immer wieder denselben Alptraum hatte. Kurz nach dem Tod ihres Vaters, eines echten Visionärs, ist sie auf eine Party eingeladen. Jeder außer ihr, weiß was der eigentliche Grund dieser Zusammenkunft ist: der Heiratsantrag eines aristokratischen Langweilers. Sie ist etwas vor den Kopf gestoßen, noch zudem es ein weiterer Meilenstein der Erwartungen an sie ist: Anpassung. Und das passt ihr überhaupt nicht.

So rennt sie lieber einem Kaninchen hinterher und stürzt so ins Wunderland, das dort Unterland genannt wird. Sie kann sich nicht daran erinnern, dass sie schon mal da war, aber sie wird schon sehnsüchtig erwartet. Denn nach einer Prophezeiung, ist sie diejenige, die das Land von der Terrorherrschaft der roten Königin befreien soll, indem sie den Jabberwocky tötet, das Lieblingstier der Regentin.

Der Jabberwocky ist ein drachenähnliches Monster. Genauso wie der Bandersnatch kommen sie im zweiten Band („Through the Looking Glass“) in einem Gedicht mit dem Namen „Jabberwocky“ vor 🙂

Alice muss dauernd damit kämpfen, dass angezweifelt wird, dass sie die richtige Alice ist, dass sie noch nicht gänzlich Alice ist. Und so muss sie auch mit dem kämpfen, was sie in der wirklichen Welt schon herausgefordert hat: Erwartungen und Anpassung. Dauernd versucht sie, einfach wieder aufzuwachen. Sie will sich ihrer „Berufung“ nicht stellen, hat keine Lust das zu erfüllen, was man von ihr erwartet, was ihr die Prophetie vorgibt.


Und so ist es äußerst interessant, wie sie ihren Weg auf ihre ganz eigene Weise geht und schließlich doch dazu kommt, ihre Berufung zu erfüllen. Sehr interessant auch wie sich das dann auf die wirkliche Welt auswirkt 🙂

Der Film ist bei weitem nicht so kurios und skurill wie die Bücher, dafür gibt es eine klare, strukturierte Story, die einen in den Bann nimmt, voller Anspielungen auf das Original. Tim Burton ist an sich ja immer sehr skurill, so passt er wunderbar in die schräge Welt des Wunderlands. Die Landschaften, das Setdesign ist wie gewöhnt wunderbar und typisch Burton, die sich dauernd kappelnden Zwillinge sind trollig, der der Märzhase, die Maus fantastisch, nicht zu vergessen die skurille Grinsekatze und Johnny Depp gradezu ideal als verrückter Hutmacher und Mia Wasikowska eine bezaubernde Alice!

Ein paar Links:
kino.de Kritik (Trailer und Fotos)
Deutsche Homepage
Offizielle Homepage (USA)

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