Das Geschäft mit der Angst


Heute möchte über etwas schreiben, was ich eigentlich schon lange mal tun wollte. Der Anlaß ist ideal, weil heute vor 10 Jahren das Attentat auf das World Trade Center stattfand, das nicht nur Amerika sondern die ganze Welt in einem Zustand des Schocks hinterlassen hat. Die Welt hat sich seitdem verändert. Das fing damals schon an, aber es wird diese Tage immer sichtbarer. Es gibt ein regelrechts Geschäft mit der Angst. Freiheitsliebende Menschen lassen es freiwillig zu, dass andere sie einschränken. Die Angst macht sich breit und Leute veranlassen Dinge, um uns eine scheinbare Sicherheit zu geben.

Ich bin mir nicht sicher, was es wirklich gebracht hat. Aber ich finde die Sicherheitsbestimmungen an Flughäfen ziemlich übertrieben und es schränkt meinen Komfort drastisch ein. Keine Flüssigkeiten und angeblich spitzen Gegendstände. Ich musste mal ne ganze Halbliterflasche Wasser austrinken, die ich vorher im Dutyfree innerhalb des Flughafens gekauft hatte. Wir stiegen innerhalb des Flughafens in einen anderen Flieger. Es war nicht möglich die Flasche einfach wegzuschmeißen oder irgendwohin zu entleeren. Wenn das Sprengstoff gewesen wäre, hätte ich den jetzt in meinem Körper mit an Bord genommen. Wenn ich gewollt hätte, dann hätte ich mich halt selber mit in die Luft gejagt… Wo ist die Logik?

Ich glaube, dass die Terrroristen den Fluggesellschaften immer einen Schritt voraus sein werden. Wer ein Attentat plant, wird Wege finden es zu tun. Denen ist das Leben egal, sie gehen über Leichen. Die Sicherheitskräfte müssen immer noch auf die Reisenden achten, die ja auch ihren Komfort haben wollen. Sonst würde ja kaum noch jemand fliegen.

Es gehen Gesetze problemlos durch, die es erlauben uns zu überwachen und auszuspionieren. Wir sind erstaunlich nahe am Überwachungsstaat von „1984“. Es läßt sich prima begründen, weil es ja eine bestehende Terrorgefahr gibt.

Als vor einigen Jahren die Prequels zu den klassischen Star Wars Filmen erschienen, gab es eine Reihe kleiner Filmchen, die die Hauptfiguren kurz vorstellten. Neben etlichen Filmauschnitten gab es im Voiceover einige Aussagen über die betreffende Person. Der Trailer „One Truth“ über den Bösewicht „Darth Maul“ bringt es treffend auf den Punkt. Der Teufel hat nicht viele Waffen, den er ist besiegt. Aber ein Mittel hat er, dass er auch mächtig gelernt hat einzusetzen: Die Angst! „Fear is my ally!“ Furcht ist mein Verbündeter. Wenn er es schafft, dass wir uns nur um die Angst drehen, um all das kreisen, was passieren könnte, hält er uns ganz schön beschäftigt. Bis dahin, dass er uns lähmt.

Jetzt kann man über die Politiker lamentieren, die uns beschneiden. Aber ich denke, dass fängt viel kleiner bei uns persönlich. Ich finde es schon sehr interessant, dass gewisse Leute auf einmal bestimmte Lebensmittel nicht mehr anrühren, weil da irgendwas gefährliches, gar giftiges drin wäre – nur bei dem Geringsten Verdacht (ganze Ernten wurden deswegen vernichtet! Angst!) Einen Tag vorher haben sie die Sachen aber noch genüßlich gegessen, obwohl die Erreger da genauso schon hätten drauf sein können!

Das geht weiter mit Orten, die wir besuchen oder mit Ländern in die wir reisen (oder eben nicht). Ich glaube, wir leben in einer Zeit der Erschütterungen und ich denke, dass die Ereignisse sich noch zuspitzen werden. Die Bibel sagt, dass alles erschüttert werden wird, damit das Bestand haben wird, was unerschütterlich ist (Hebräer 12, 26+27). Nur allein auf Jesus stehen wir auf dem Unerschütterlichen Felsen. Die falschen Sicherheiten werden offenbart. Dinge auf die sich Menschen verlassen haben, aber die in Wahrheit keinen Halt bieten.

Das gilt natürlich auf für uns Christen. Auch bei uns wird offenbar, worauf wir gebaut haben. Ein manchmal sehr schmerzhafter Prozeß, weil wir mittendrin sind. Aber wir dürfen uns eigentlich freuen, weil Gott uns reinigt und die Dinge aufzeigt, damit wir das mit Seiner Hilfe ändern können. Ich glaube, dass es für uns Christen wichtig ist, dass wir nah ans Herz Gottes kommen, dass wir Seine Stimme kennen, dass wir Sein Vaterherz kennen, dass voller Liebe ist und uns zu Ihm zieht.

Es gibt diese Geschichte aus der Zeit der ersten Siedler Amerikas. Wenn da so Landeier in so einem Segelschiff nach Übersee fuhren, konnten sie vom hohen Wellengang schon mal Muffensausen bekommen. Sie standen in Gefahr in Panik zu geraten, weil sie meinten ein Sturm war ausgebrochen und sie würden unweigerlich sinken. Wenn sie aber hoch zum Steuermann geschaut haben, der da seelenruhig an seinem Ruder stand und keine Miene verzogen hat, hatten sie guten Grund ihre Ruhe wieder zu finden. Erst wenn dieser unruhig wurde und die Seeleute eilig agierten, war vielleicht wirklich Gefahr im Anzug. Wenn wir auf Jesus schauen, unsern Steuermann, können wir lernen unsere Umstände aus seinen Augen zu sehen. Bei ihm zur Ruhe zu kommen, auch wenn uns die Situationen um uns etwas anderes vorgaukeln.

Wenn wir in ihm ruhen, können wir getrost auch an scheinbar gefährliche Orte gehen. Weil wir wissen, dass Er mit uns ist. Wie schön, dass die Bibel uns sagt, wie wir Angst verlieren können. Zunächst gibt es die wunderbare Verheißung im Jesaja: „Es wird nicht dunkel bleiben über denen, die in Angst sind.“ (Jesaja 8, 23) und dieser geniale Vers: „Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus; denn die Furcht rechnet mit Strafe. Wer sich aber fürchtet, der ist nicht vollkommen in der Liebe.“ (1. Johannes 4,18)

Ist das nicht großartig? Wir müssen nicht in Angst leben. Wir müssen nicht irgendwas tun (Bunker bauen, Waffen zulegen, Vorräte hamstern, niemandem mehr trauen), nein, wir dürfen uns einfach mit der Liebe Gottes, der vollkommenen Liebe, füllen lassen und die Angst geht von selber. Wir können Ruhe und Frieden haben, auch wenn um uns herum die Welt unter zu gehen scheint. Wir sind nicht alleine, Gott ist mit uns!

Ein Kommentar

  1. ja.

    ein paar Wochen nach den Anschlägen war ich in Leverkusen in einer Fußgängerzone unterwegs und ein Kleinflugzeug brummte über die Stadt. Da ist eine Passantin neben mir fast in Ohnmacht gefallen, weil es sie an die Anschläge erinnert hat. Weil sie gedacht hat, Leverkusen sei als nächstes dran.
    (In der Nähe ist ein kleiner Flugplatz; es ist also nichts ungewöhnliches, dass dort geflogen und gebrummt wird.)

    Die Terroristen wollen nicht die Wirtschaftszentren treffen oder einer Weltmacht beweisen, dass auch deren Land angreifbar ist.
    Sie wollen nur die Menschen in Angst und Schrecken versetzen, und das schaffen sie, wie jede Terrorwarnung beweist. Jede noch so dusselige Videobotschaft muss erst mal ernst genommen werden.
    Wie froh bin ich, dass ich mich darum nicht zu kümmern habe!

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