Educamp: Geniales Seminarwochenende über Prophetie


Letztes Wochenende war ich endlich zum ersten Mal auf dem Educamp in Borgentreich. Dabei geht es darum, dass ein Team sich um den organisatorischen Rahmen kümmert: das Essen, die Anmeldung, die Vorbereitung des Hauses, die Schlafplätze und was sonst noch anfällt. Die einzelnen Bereiche können dann dort ihre Seminare anbieten und müssen sich nur um das Inhaltliche kümmern. Eine sehr geniale Idee (einziger Nachteil, man muss sich für ein Angebot entscheiden und kann nicht unterschiedliche Sachen besuchen und ist eben auf das vorgegebene Wochenende beschränkt).

Obwohl es schon Anfang Oktober war, war das Wetter doch überaus genial. Es war richtig heiß, strahlender Sonnenschein, wir konnten fast die ganze Zeit draußen sein (unser Seminar wäre ein muffiger, kalter Raum im Keller gewesen). Ich hätte mir fast einen Sonnenbrand geholt. Es war schon genial draußen auf dem Gang zu hocken und dem Sonnenuntergang zu zu sehen und später dem Mond und sich mit netten Leuten zu unterhalten. Ich habe auch einige neue kennen gelernt.

Das Essen war auch lecker. Am ersten Abend gab es für jeden maßgeschneiderte Pizza aus dem Steinofen, am zweiten Abend wurde gegrillt. Und morgens gab es ein reichhaltiges Buffet mit Waffeln und sogar Rührei (im Gegensatz zum Frühstück). Sehr lecker! Es waren ungefähr 60 Leute da, und sogar eine Handvoll Kinder.

Es gab zwei Predigerseminare, Seelsorge, Leitung und auch das Dreamteam vom Freakstock hat sich getroffen. Es war schon ein seltsames Gefühl auf dem Gelände des Jesus Freaks Festivals zu sein, keine Zelte und Bühnen zu sehen… und viel weniger Menschen. Aber es hatte auch seinen ganz eigenen Charme.

Auf meinem Seminar waren 8 Teilnehmer angemeldet, wobei auch ab und zu mal ein paar Leute reinschneiten und mitmachten. Eigentlich hätte ich ja Freitag Abend schon mit meinem Programm angefangen (ich war auch gleich der Seminarleiter), aber viele Leute waren grade erst eingetrudelt und wollten erstmal in Ruhe ankommen. Auch gut, so blieb viel Zeit für Gemeinschaft und nette Gespräche.

Es gab sogar noch gemeinsamen Lobpreis im Keller mit einer „richtigen“ Band. Viele der Lieder waren mir neu, fand sie aber sehr nett.

Als ich mich dann irgendwann viel zu spät in Richtung Bett aufmachte, war ich sehr froh, dass ich ne richtige Matratze, Kissen und Bettdecke hatte. Der Lärmpegel war jedoch eindeutig zu laut und ich hatte meine Ohropax vergessen. Wir schliefen oben auf dem Dach in einem langgestreckten Gang, der sich über das gesamte Gebäude hinzog. Der Lärm der Leute, die unten noch länger aufblieben zog leider nach oben und ließ sich auch nicht ausstellen, weil die Tür zum Treppenhaus nicht zu schließen war. Määh!

In meinem Seminar war es mir zunächst einmal wichtig, dass sich die Leute vorstellten und erzählten, wo sie mit der Gabe grade so standen. Dann habe ich persönlich sehr ausführlich meine Geschichte mit der Gabe geschildert. Dabei war es mir auch sehr wichtig über Enttäuschungen und Frust zu sprechen. Was dann darin mündete, dass ich über den Schmerz der Propheten sprach. Sie sehen sehr oft sehr klar für andere, sind aber enttäuscht über das Chaos in ihrem eigenen Leben. Sehen Dinge, die Gott vorhat und wundern sich warum sie nicht passieren. Sehr oft ist ihnen nämlich nicht bewusst, dass zwischen dem Empfangen des Eindrucks, der oft so nah und greifbar scheint, oft eine große Distanz liegt, viele Hügel und Täler. Sie sind frustriert, dass Gott so wenig tut, weil sie ja oft große Dinge sehn und stoßen auf Unverständnis ihrer Leiter, die ganz zufrieden mit dem sind, was Gott grade tut, weil sie einfach kein Empfinden dafür haben, was Gott eigentlich tun möchte.

Erst vor Kurzem habe ich von Chris Gore gelernt, dass ich nicht erlauben darf, dass Enttäuschung und Verlust mir die Frucht von morgen raubt. Nehme ich Anstoß daran, dass Gott bei andern handelt aber scheinbar bei mir grade nicht? Ich habe dann das Angebot gemacht, dass wir für jeden beten, der in irgendeiner Weise verletzt ist, weil er prophetisch unterwegs ist (siehe auch ähnliche Aktionen mit Sharon Stone in Imst und Kristian (Kuky) Reschke auf dem Freakstock). Wir haben uns dann ausführlich Zeit genommen für jeden zu beten, dabei haben wir natürlich auch übereinander prophezeit.
Die restliche Zeit haben wir hauptsächlich verschiedene Übungen gemacht, wo ich die Leute herausgefordert habe, einmal über ihre gewohnten Grenzen zu gehen und mal anders von Gott zu hören. Dabei haben wir immer gezielt Fragen gestellt (Wo stehe ich grade? Was ist ein kurzfristig errreichbares Ziel? Was ist mein Part? Was ist Gottes Part?)

Es war natürlich auch viel Zeit für Austausch und Fragen. Man glaubt gar nicht, wie schnell da die Zeit vergeht. Ich hätte nicht gedacht, dass ich alle Einheiten füllen kann. Und ich habe noch ne Reihe weiterer Übungen in Petto 🙂

Samstag Abend bei Lobpreis haben wir das Angebot gemacht für Leute zu prophezeien, die dabei sind. Wie ich meine gesehen zu haben, sind einige meiner Teilnehmer zu Leuten hingegangen und haben Eindrücke weiter gegeben. Ich selber hatte auch für einige etwas. Dabei gab es ein Mädel, das den für mich banalen Eindruck wirklich krass fand und davon sehr angesprochen wurde. Nett, so soll es sein! Bei diesem Lobpreis haben die Kinder noch ne kleine Darbietung gemacht. Äußerst witzig!

Da Montag Feiertag war, habe ich am Sonntag nach dem Educamp noch einen Freund in Kassel besucht und wir sind dann gemeinsam nach München gefahren, weil er ne Woche frei hat.

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