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50 Jahre Asterix – Feier und Trauer



Heute vor 50 Jahren erblickte Asterix das Licht der Welt. Und zwar in der neugegründeten französischen Jugendzeitschrift „Pilote“ zunächst auf jeweils nur 2 Seiten.

Auf der Suche nach einer Idee für eine Comicserie gingen Texter René Goscinny und Zeichner Albert Uderzo in die eigene Geschichte und landeten schließlich bei Vercingetorix, der den römischen Eindringlingen damals die Stirn bot. Deshalb sollten alle Gallier auf -ix enden. Die Idee schlug ein wie eine Bombe und wurde bald ein internationaler Dauerbrenner.

1977 gab es einen herben Tiefpunkt als Goscinny starb und damit auch erstmal die Zukunft von Asterix in Frage stand, die beiden waren ein unzertrennbares Paar. Und Asterix lebte vom Wortwitz des Texters. Glücklicherweise beschloss Uderzo weiterzumachen, leider holte er sich aber keine Verstärkung.

Ich bin der Meinung, dass er allein durchaus auch gute Hefte veröffenlicht hat. „Asterix im Morgenland“ und „Der Sohn des Asterix“ gehören zu meinen Lieblingsalben. Aber in den letzten Jahren ging die Qualität wirklich rasant den Berg runter. Gegipfelt im letzten Band „Gallien in Gefahr“, wo sogar Außerirdische auftauchen.

Irgendwie gab es bei Asterix ungeschriebene Regeln, die stillschweigend eingehalten wurden. In den letzten Jahren wurden die mehr und mehr aufgeweicht. Bisher war ich der Meinung, dass der letzte Asterix Band der Tiefpunkt und nur ein Ausrutscher war. Und nun ist zum großen Jubiläum ein weiterer Band erschienen, der das große Jubiläum mit Pauken und Trompeten feiern sollte. Aber siehe da, es geht tatsächlich noch schlechter als der Vorgänger! Auch wenn diese einige Durchhänger hatten, machte es jedoch immer Spaß diese Hefte zu lesen. Es war kein Problem sie in einem Rutsch zu verschlingen. Bei der neuen Ausgabe habe ich mich jedoch durchgequält.

Worum geht es denn nun im neuen Asterix? Der Aufhänger ist, dass Asterix und Obelix Geburtstag haben (beide am gleichen Tag). Deswegen kommen alle möglichen Freunde aus den vergangenen Abenteuern, um zu gratulieren. Und bringen dann verschiedene Beiträge. Daher hat das Heft eher den Charakter von Kurzgeschichten, auch wenn es eigentlich eine durchgehende Story sein soll. Durch die einzelnen Geschenke und Glückwünsche gibt es einzelne Einschübe.

So gibt es einige im Ansatz recht gute Ideen, die aber leider in der Ausführung sehr plumb sind. Zum Beispiel wie unsere Helden 50 Jahre später im Jahre 1 n.Chr. leben würden (aber was macht Uderzo im Anzug als er selbst (nicht als Karikatur versteckt) dort?), sehr amüsant der Brief von Falbala an Obelix, der immer noch total verknallt nicht zugeben will, dass er diesen Brief bekommen hat, und sich heimlich Hilfe von Miraculix holt, um schnell lesen zu lernen… Unterhaltsam die Karikaturen auf diverse Klassiker der Kunstgeschichte, aber leider auch nur nett.
Ganz daneben sind die verschiedenen Kostüme in die Obelix gesteckt wird (Obelix als Hiphopper und Sprayer???). Das ist nicht witzig! Was soll das?

Und zur Krönung fehlt am Schluß das obligatorische Festbankett mit Wildschweinen, das Uderzo selbst vorgeschrieben hat, falls die Serie nach seinem Ableben einmal fortgesetzt werden sollte.

So genial wie ich Asterix finde, so sehr wie Uderzo ein großes Vorbild für mich als Zeichner ist (ich habe ja als Teenie selbst mal versucht ein Abenteuer zu kreieren), so sehr wie ich Asterix für die Zukunft alles, alles erdenkliche Gute wünsche, aber leider bleibt für diesen jüngsten Ausrutscher nur ein Daumen runter übrig.

Dabei gäbe es eigentlich noch so viele Abenteuer und so viele Länder, die Asterix bereisen könnte…

0 Kommentare

  1. Hach.
    Hast mich nicht enttäuscht.
    Asterix wird 50 und Jocky schreibt was drüber, so muss das sein.

    Was das letzte Heft betrifft, stimme ich Dir voll und ganz zu.
    Das hat keine Handlung und ist nur durch die Zeichnungen als Asterix-Heft zu erkennen. Mein Vatter hatte es sich voll Begeisterung gekauft, weil er auch alle alten Hefte hat (zum Teil sind sie aus der ersten Auflage, also schon wirklich alt), aber ich kann echt nur abraten, diese Suppe aus der Suppe noch zu unterstützen.

    Tja. Vielleicht fällt ihm ja noch was Versöhnliches fürs nächste (letzte) Heft ein.

  2. Tja, ich dachte auch schon beim letzten Heft, dass es das letzte wäre.

    Bleibt zu hoffen, dass er sich noch derappelt und was Vernünftiges nachschiebt.

    Jedoch muss ich ihm hohen Respekt zollen, dass er mit 82 Jahren immer noch ein komplettes Heft auf die Beine stellt…

    Nett, dass ich dich nicht enttäuscht habe 😉

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